Renate Leitner
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Visitenkarten – Tipps und Trends

… Und: Ja, man braucht sie noch!

Zur Geschichte der Visitenkarte

In früheren Zeiten war die Visitenkarte Teil der Etikette: Die Besucherkarte wurde vom Dienstpersonal angenommen und an den Hausherren weitergereicht. Die Karte diente also der Vorabinformation über den Besucher bzw. die Besucherin. War der Herr des Hauses nicht anzutreffen, galt die Karte als Beleg für den erfolglosen Besuch. Bei höfischen Veranstaltungen wurde die Besucherkarte dem Zeremonienmeister für die öffentliche Ankündigung des Gastes zur Verfügung gestellt.

Auf der Visitenkarte waren aus diesen Gründen früher nur Name, Beruf und Titel angebracht. Bei adeligen Personen fand auch das Familienwappen Platz. Erst im 20. Jahrhundert wurde es üblich auch Adresse und weitere Informationen aufzudrucken.

Heute werden Visitenkarten vor allem im Business-Umfeld bei Erstkontakt überreicht (z.B. auf Messen, Konferenzen, in Meetings …) und dienen vorrangig der Eigenwerbung. Die Karte transportiert wichtige Informationen und verschafft einen ersten Eindruck. Dieser ist bekanntlich sehr einprägsam und dauerhaft. Ist die Karte von hoher Qualität – grafisch und auch die Papierqualität/Beschichtung betreffend – überträgt sich dieser Eindruck auf den gesamten weiteren Kontakt.

Visitenkarte wird überreicht
Illustration: Renate Leitner

Welche Informationen sollen auf einer Visitenkarte vorhanden sein?
Kurz gesagt: die Wesentlichen!

Essenziell sind:

Firmenbezogene Daten: Firmenwortlaut, Adresse, Logo, allgemeine Telefonnummer (falls vorhanden), allgemeine Emailadresse (falls vorhanden), Website-URL, ev. Markenname/n (falls vorhanden)

Personenbezogene Daten: Titel, Vor- und Nachname, Titel nachgestellt (wenn vorhanden), Positionsbeschreibung (außer bei Ein-Personen-Unternehmen), Mobilnummer, Festnetznummer mit spezifischer Durchwahl (wenn vorhanden), persönliche Emailadresse

Weitere Bestandteile können sein:

  • Claim (od. Slogan)
  • Öffnungszeiten
  • Persönliches Foto (z.B. Portrait)
  • Persönliches Zitat
  • Hotline-Telefonnummer
  • Social Media Icons der Plattformen auf denen das Unternehmen vertreten ist sowie spezielle Hashtags
  • QR-Code zum Scannen für Smartphones – z. B. URL des Unternehmens oder gesamte V-Card
  • Leistungsangebot

QR-Code

Es ist heute möglich, die Visitenkarte ganz wegzulassen und nur mit QR-Code auf dem Handy zu arbeiten. Sie können aus Ihren Informationen solche Codes erstellen, die dann von anderen Handys (von Ihrem Display aus) gescannt werden können. Sie vergeben aber in diesem Fall die Chance mit einer optisch und haptisch schön gestalteten Karte zu beeindrucken.
TIPP: Visitenkarten mit QR-Code zum Scannen der V-Card (elektronische Visitenkarten-Daten) sind nicht nur praktisch, sondern auch zeitgemäß. Zum Scannen muss bei aktuellen Smartphones keine App (mehr) installiert werden – es genügt die Handykamera.

Format

Das Standardformat ist 85×55mm (ähnlich dem Scheckkartenformat 86×54mm). Es gibt darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten – z. B. quadratisch (55×55mm, 69×69mm …) oder Sonderanfertigungen. Beim Format ist es allerdings ratsam im Rahmen des Üblichen zu bleiben, da die Karten meistens in kleinen Boxen transportiert werden. Beim Austausch der Visitenkarten ist es von Vorteil, wenn die eigene Karte in das Etui des Gegenübers passt, sonst könnte die Karteleicht verloren gehen.
TIPP: Gibt es sehr viel Information zu transportieren, kann man auf gefaltete Visitenkarten zurückgreifen – das bedeute doppelt so viel Platz für Infos.

Papierqualität und Haptik

Die Haptik, also wie sich eine Visitenkarte anfühlt, nehmen wir manchmal nicht bewusst wahr. Sie kann allerdings positiv hervorstechen, wenn die taktilen Reize sehr angenehm oder interessant sind. Dieses Erleben korreliert stark mit dem eingesetzten Papier bzw. Karton sowie der gewählten Beschichtung. Von unterschiedlichen Naturpapieren, Recyclingpapieren, Kunstdruckkartons, Chromo-Sulfatkartons, Kartons mit Metallic-Effekt, bis zu speziell texturierten Premium-Papieren gibt es eine breite Palette an Möglichkeiten.
TIPP: Keine Sorge, Sie müssen nicht alle Papier-/Kartonsorten kennen. Fragen Sie in Ihrer Druckerei nach. Es gibt Mustervisitenkarten oder Papier-Musterbücher, mit deren Hilfe Sie sich von Papierqualität und Haptik überzeugen können.

Trend: Nachhaltigkeit

Der globale Trend ist auch in diesem Bereich erkennbar: Vielen Druckereien haben ein großes Angebot an nicht gebleichtem Natur- oder Recyclingpapier/-karton. Manche bieten auch die Möglichkeit an, den CO₂-Ausstoß, der durch Rohstoffe und Druck entsteht, mit einem kleinen Betrag auszugleichen.
TIPP: Investieren Sie in die Erstellung des Visitenkarten-Konzepts sowie in eine gründliche Vorbereitung und Kontrolle. Vermeiden Sie so unnötige Drucke durch Fehler.

Trend: Ausgefallene Lösungen

Individualität ist gefragt – und diese lässt sich gut über Visitenkarten zeigen. Voraussetzung dafür ist ein professionelles Konzept, das die Überprüfung enthält, ob dieses zur Corporate Identity passt. Kreativ und besonders können z. B. Schokoladevisitenkarten für eine Konditorei oder Visitenkarten aus Holz für ein Sägewerk sein.

Trend: Karten mit NFC-Chip

Sie haben sicher bereits eine Bankomatkarte mit einem NFC-Chip – für die Bezahlung ohne Code-Eingabe. Die »Near Field Communication« kann auch zur Datenübetragung für Kontaktinformationen genutzt werden. Es gibt mehrere Anbieter, die individuell bedruckbare Plastikkarten herstellen. Manche bieten auch Bambuskarten an. Vorteil: Sie müssen mit der NFC-Karte nur dem Handy Ihres Gegenübers nahekommen um schon werden die Daten übertragen. Nachteil: Solche Karten gibt man eher nicht aus der Hand, da die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Kartonkarten deutlich höher sind. Somit könnte die Verbreitung Ihrer Kontaktinformationen eingeschränkt sein.

Trend: Veredelung

Aufmerksamkeit generieren und das gewisse Etwas ausdrücken können Sie (auch) mit speziellen Veredelungen auf der Visitenkarte. Partielle UV- oder Relief-Lacke zaubern einen wunderschönen Glanz-Effekt, der auch taktil interessant ist. Weitere Möglichkeiten sind u. a. der Einsatz von partieller Heißfolie (z.B. Silber, Gold, Hologramm-Folie) sowie Zusatzfarben (Gold, Silber).
TIPP: Besonders edel wirken Visitenkarten mit Letterpress. Das Relief, das in den Karton geprägt wird, ist optisch sowie taktil reizvoll.

 

Wie auch immer Sie Ihre Visitenkarte besonders machen möchten,
ich unterstütze Sie gerne und freue mich auf Ihre Anfrage!

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